Kinderschutz geht alle an!
Verantwortung
Während der Betreuungszeit habe ich die Verantwortung für die mir anvertrauten Tageskinder. Diese Verantwortung übertrage ich nicht auf andere Personen. Ich bewahre die Tageskinder davor, durch akute oder akut drohende Gefahren, durch Misshandlung, Vernachlässigung oder Missbrauch in meiner Kindertagespflege Schaden zu nehmen. Mir ist bewusst, dass die Gefahren auch aus dem sozialem Umfeld der Tageskinder ausgehen kann.
Über die Sicherstellung des Schutzauftrages nach §8a SGB VIII bin ich informiert und handele entsprechend. Meine Autoritätsposition und das bestehende Vertrauensverhältnis zu den Tageskindern nutze ich nicht aus.
Fortbildungen zu diesem Thema sind wichtige Instrumente um meine Kenntnisse zu vertiefen und Alltagssituationen zu reflektieren. Ich nutze Fortbildungsangebote und informiere mich regelmäßig über gesetzliche Vorgaben.
Kinder haben Rechte
Die UN-Kinderrechtskonvention umfasst 54 Artikel und definiert aktuell 41einzelne Rechte für Kinder. Ich setze mich mit den gesetzlichen Vorgaben auseinander und berücksichtige bei allen meinen Entscheidungen und Handlungen das Kindeswohl meiner Tageskinder. Mit meinem Kinderschutzkonzept schaffe ich Transparenz bezüglich meiner Haltung und meinem Blick auf das Thema Kindeswohlgefährdungen.
10 ausgewählte Kinderrechte im U3-Bereich
Kein Kind
darf benachteiligt werden.
Kinder haben das Recht,
bei allen Fragen, die sie betreffen, mitzubestimmen.
Kinder haben das Recht darauf,
dass ihre Würde geachtet wird.
Beeinträchtigte Kinder haben das Recht
auf besondere Fürsorge und Förderung.
Kinder haben das Recht,
gesund zu leben.
Kinder haben das Recht,
wichtige Informationen zu erhalten.
Kinder haben das Recht,
zu lernen und bei der Entfaltung ihrer Fähigkeiten
unterstützt zu werden.
Kinder haben das Recht
zu spielen, sich zu erholen
und künstlerisch tätig
zu sein.
Kinder haben das Recht
auf Schutz vor Gewalt.
Kinder haben das Recht
auf eine eigene Meinung.
Partizipation von Kindern in der Kindertagespflege
Das Fundament im Kinderschutz ist die Teilhabe (=Partizipation) von Kindern. Als Kindertagespflegeperson ist es mein Ziel, dass aus meinen Tageskindern starke und selbstbewusste Kinder werden, die ihre Bedürfnisse und Wünsche frei äußern und sich selbst abgrenzen können.
Ich gebe den Kindern Raum für Mitbestimmung und Mitgestaltung bei allen Themen die sie betreffen. Dies ermögliche ich durch:
- bedürfnisorientiertes Handeln, abhängig vom Alter, Entwicklungsstand und persönliche Fähigkeiten des Kindes
- Hineinwachsen in demokratische Werte und Strukturen, in denen die Kinder Verantwortung für das eigene Handeln übertragen bekommen und schon ältere Kinder Verantwortung für die Gruppe übernehmen, z. B. durch Mithilfe in Alltagssituationen
- Fehlerfreundliche Kultur, da Fehler im Alltag passieren und zum Lernen dazugehören - aus jedem Fehler kann eine positive Lernerfahrung erworben werden (sowohl von mir als Kindertagespflegeperson oder den Tageskindern)
Bei diesen Alltagssituationen können die Tageskinder partizipieren:
- Sitzplatzentscheidung z. B. bei den Mahlzeiten oder beim Spielen am Tisch
- Beteiligung bei den Mahlzeiten - was und in welcher Menge
- Musikalische Begleitung - Mitbestimmung bei der Liederauswahl - Wünsche äußern
- Ausflüge - Mitbestimmung beim Ziel
- An- und Ausziehen - Selbstentscheidung
- Selbstbestimmung bei Spielzeug-, Buch- und Farbauswahl
- Schlafen oder nur Ausruhen
- Windel oder Töpfchen/Toilette - natürlich ohne Zwang
- Selbstentscheidung über Nähe/Distanz - möchte das Kind z. B. beim Spielen Nähe zulassen oder nicht
Die Mitbestimmung geht über die Sprache, Mimik oder Gestik. Die Tageskinder nehmen gerne an Abstimmungen teil, sogar schon die Kleinsten.
Das Recht auf Partizipation ist unabhängig vom Alter oder Entwicklungsstand der Tageskinder. Auch junge Kinder wollen und können im Alltag bei vielen Situationen mithelfen und Dinge mitentscheiden, die sie betreffen.
Partizipation unterstützt:
- die persönliche Entwicklung
- eigene Entscheidungsprozesse und Ergebnisse
- eine persönliche Entwicklung der Autonomie
- die Demokratie (learning by doing)
- Herausforderungen lösen/Stärkung des lösungsorientierten Denkens
- Gewinn an Selbsterkenntnis
- Training der Reflexionsfähigkeit und der eigenen Fähigkeit, Dinge zu hinterfragen
- Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und Gedanken
- Fremdverhalten besser akzeptieren zu können