Kunterbunt in Evestorf

Kindertagespflege Alexandra Scharbatke

Meine pädagogische Arbeit

Grundlage für die positive Entwicklung der Tageskinder ist eine fürsorgliche und verlässliche Betreuungsperson. Ich arbeite entsprechend dem Entwicklungsstand eines jeden einzelnen Kindes und lasse die Kinder bei meiner Arbeit partizipieren.

Partizipation von Kindern heißt, sie an Entscheidungen zu beteiligen, die sie selbst und ihre Gemeinschaft betreffen. Auch sehr junge Kinder wollen und können schon im Alltag mithelfen, also an richtigen Aufgaben mitwirken, und Dinge mitentscheiden, die sie betreffen.

Durch die anregend gestalteten Angebote in meiner Kindertagesstätte werden die Kinder motiviert, sich mit ihrem Umfeld auseinanderzusetzen. Es stehen ein liebevoll eingerichtetes Spielzimmer und diverse Spielbereiche für die Tageskinder zur Verfügung. Das vielfältige Spielmaterial bietet Gelegenheit für Rollenspiele, Konstruktions-, Regel- und Bewegungsspiele. In dem Außenbereich haben die Kinder ebenfalls die Möglichkeit zu spielen und zu ruhen (z. B. im Kinderwagen).

Ich entwickle mit den Kindern gemeinsam Projekte. Dabei sind deren Interessen und Fähigkeiten entscheidend. Die Projektarbeit nutze ich, um mit bestimmten Themen in Kontakt zu treten (z. B. die Jahreszeiten, Feiertage und Geburtstage oder Tiere/Zoo, Bauernhof). Angebote werden wiederholt, damit sich Erlerntes festigen und neues Wissen gesammelt werden kann.



Beziehungsangebot

Mir ist ein wertschätzender und respektvoller Umgang mit den Eltern und Kindern wichtig. Durch diese Haltung lege ich den Grundstein für eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern und Eltern. Diese ist die Voraussetzung für Bildungs- und Lernprozesse, denn ohne Bindung keine Bildung! Eine gute und vertrauensvolle Beziehung zu mir gibt dem Kind und den Eltern Sicherheit und einen geschützten Rahmen, der die individuelle Entwicklung des Kindes und die Zusammenarbeit mit den Eltern fördert.


Die Entwicklungsbereiche

Kinder verfügen über ein unerschöpfliches Maß an Neugierde. Ich nutze diese Neugierde um die Kinder für all die schönen Dinge, die es zu entdecken gibt, zu sensibilisieren. Wobei ich anmerken möchte, dass hierbei das Tun im Mittelpunkt steht und nicht ein fertiges Ergebnis:


Sozial-Emotionale Entwicklung und Kompetenz 

Die eigenen Gefühle verstehen, sie anderen erklären, Strategien entwickeln, wie negative Emotionen überwunden werden können, sich in andere hineinversetzen können und deren Gefühlslage richtig deuten:

All diese Fähigkeiten muss ein Kind erst lernen, um „emotional kompetent“ durchs Leben gehen zu können. Emotionale Kompetenz ist die Fähigkeit mit eigenen und fremden Gefühlen konstruktiv umgehen zu können. Wer über diese Fähigkeit verfügt, hat in der Regel ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt, verfügt über viele Strategien, mit Frust und Niederlagen umzugehen und ist in der Lage, Beziehungen und Bindungen einzugehen. Aus diesem Grund ist die emotionale Entwicklung eng verknüpft mit der sozialen Entwicklung eines Kindes. Sozialkompetenz und emotionale Kompetenz bedingen sich gegenseitig und bauen aufeinander auf.

Diese Entwicklung begleitet uns von Geburt an und wird ein Leben lang erweitert. Ich unterstütze meine Tageskinder, indem ich ein Vorbild bin und Gefühle, positive wie negative, zulasse. So schaffe ich ein positives Familienklima. Ich nehme die Gefühle der Tageskinder immer ernst und spreche über diese Gefühle. Gefühle sind nie schlecht, Angst, Wut und Traurigkeit sind Emotionen, die offen gezeigt werden dürfen.

Durch den Kontakt zu gleichaltrigen Kindern in meiner Betreuungsgruppe lernen die Kinder, sich in andere hineinzuversetzen und die Fremdwahrnehmung verbessert sich.

Ich unterstütze die Kinder darin, für sich (gewaltlose) Strategien zur Emotionsregulation zu finden.



Wahrnehmung 

Das Kind erfährt die Welt, sich selbst und andere in der direkten Auseinandersetzung und mittels seiner sinnlichen Wahrnehmung. Lernen findet immer ganzheitlich statt, d. h. visuelle, akustische, körperliche und emotionale Informationen werden von dem Kind gleichzeitig aufgenommen und verarbeitet. Die Entwicklung verläuft vom Greifen zum Begreifen, von der direkten Erfahrung mit Mund, Hand, Haut hin zu geistigen und sprachlichen Kompetenzen.

Diese Entwicklung wird durch das Angebot an sinnlichen Materialien, Zeit und Raum für lustvolles Ausprobieren und eine wohlwollende und geduldige Begleitung durch die Kindertagespflegeperson unterstützt.

Sinnliche Erfahrungen sammeln die Tageskinder in meiner Einrichtung z. B. während der Mahlzeiten also beim Essen. Das Essen darf auch mal angefasst oder verschmiert werden. Auch das anschließende Waschen und die Körperpflege lassen die Kinder ihren Körper wahrnehmen. Ebenso beim draußen Spielen und im Sandkasten Matschen erfahren die Kinder viele sinnliche Anregungen. Aktivitäten in der Natur (z. B. das Sammeln von Naturmaterialien oder das Beobachten von Tieren) geben jedem Kind genügend Freiraum, um die von ihm gewählte Tätigkeit zu verfolgen.


Interaktive Spielwand

Sprache

Ich begegne den Kindern sprachlich auf Augenhöhe und verstehe mich als Sprachvorbild. Meine Sprache ist respektvoll und nicht wertend.

Als kindgerechte Anregung nutze ich Musik, lustige Reime, Bilderbücher, Fingerspiele und kleine Theaterstücke. Damit wecke ich die Freude der Kinder am Zuhören und Sprechen.

Es ist wichtig, dass die Eltern und die Tagespflegeperson von Anfang an mit den Kindern sprechen. Ich erzähle den Kindern beim Wickeln etwas oder den Kleinen erkläre ich, was ich gerade mache. Ich lese etwas vor bzw. erzähle eine Bild-geschichte. Vorlesen fördert außerdem die Lust aufs Selberlesen, wenn die Kinder größer sind.

Bereits mit einem Jahr haben Kinder Spaß daran, mit ihren Betreuungspersonen Bilderbücher anzuschauen. Und ältere Kinder regt es an, wenn Gelesenes weiter-entwickelt wird z. B. durch das Nachspielen.

Musik gehört zu unserem Alltag. Mit den Tageskindern höre ich sowohl Musik, wir tanzen dazu und singen mit, aber auch selbst musizieren kann man auch schon mit den Kleinsten. Wir singen mit und ohne musikalische Begleitung und probieren verschiedene selbstgestaltete Instrumente aus und hören den Klängen zu. Die Kinder haben Spaß am Musizieren - auch wenn es sich noch nicht um richtige Musik im klassischen Stil handelt. Wichtig ist es mir, die Kinder an die Musik heranzuführen und das Interesse zu wecken.



Bewegung

Bewegung ist die Grundlage für die Entwicklung der eigenständigen Persönlichkeit und die Interaktion mit anderen.

Viel frische Luft, ein großer Garten, die ländliche Umgebung von Holtensen und der schöne Spielplatz bieten lauter Verlockungen, die zum Krabbeln, Laufen, Toben und Springen anregen. Es gibt doch immer etwas zu entdecken und vielleicht liegt auch schon unter dem nächsten Stein ein „kleiner Schatz“. Wer weiß das schon? Und bei nicht so schönem Wetter können die Kinder drinnen von einem Bewegungsspiel oder einem spannenden Bewegungsparcour profitieren.


Natur

Regelmäßig erkunden wir die Natur. In der Natur werden alle Sinne angesprochen, so dass die Kinder eine ganzheitliche Förderung genießen. Die Jahreszeiten werden intensiv erlebt. Die Sinneswahrnehmung wird durch unzählige Eindrücke geschult. Dadurch werden unter anderem die Intelligenz und das Wahrnehmungsvermögen angesprochen:

Sehen: 

Die bunten Blumen; den blauen Himmel; den Nebel, der über den Feldern hängt etc.

Hören:

Die Vögel, die in den Bäumen zwitschern; das Rascheln der Blätter im Wind; ein Hub-schrauber, der über uns fliegt etc.

Riechen:

Der feuchte Boden; Baumrinde; Blumen; frisch gepflügte Felder etc.

Fühlen:

Hartes und weiches, trockenes, nasses, stacheliges und auch glitschiges Material


Freispiel

Wichtig für eine positive Entwicklung sind nicht nur strukturierte Lernprozesse, sondern auch das unbeschwerte, freie Spielen. Ich bringe diese beiden Aspekte in Einklang, denn Spielen und Lernen sind keine Gegensätze. Spielen ist die elementarste Form des Lernens. Aus diesem Grund lege ich neben den vorstehenden Lernangeboten großen Wert auf das freie Spiel der Tageskinder. So wird der Alltag in meiner Kindertagespflegestelle nicht verschult und verplant, denn gerade das intuitive, selbstständige Erforschen der Umwelt im Spiel, alleine und mit anderen Kindern, trägt wesentlich zur Persönlichkeitsbildung bei.

Die Spielräume und -bereiche in meiner Einrichtung sind so konzipiert, dass die Kinder eine vorbereitete Umgebung vorfinden, die die unterschiedlichen Formen des Freispiels anregen. Ich achte darauf, den Kindern entsprechend ihrer Interessen und ihres Entwicklungsstandes gezieltes Spielmaterial zur Verfügung zu stellen.

Im Freispiel werden alle Bildungsbereiche angeregt, da die Kinder ihre Umwelt erforschen. Die Kinder können selbst entscheiden, was, wo, wie lange und mit wem sie spielen möchten. Häufig entwickeln sich daraus anspruchsvolle Rollenspiele oder komplexe Bautätigkeiten mit unterschiedlichen Materialien. Die Kinder experimentieren, lösen eigenständig Probleme und üben soziales Verhalten ein. Die Konzentration, Grobmotorik und Feinmotorik, Ausdauer, Rücksichtnahme und Geduld werden gefördert.

Wenn ich als Spielpartner agiere, werden die Lernerfahrungen nochmals intensiviert, etwa durch gezieltes Nachfragen oder die Aufforderung, bestimmte Hürden zu überwinden.

Nicht zuletzt liefert die Beobachtung und Dokumentation des freien Spielens wichtige Aufschlüsse zu den Interessen und dem Entwicklungsstand der einzelnen Tageskinder. Diese Erkenntnisse sind wiederum für meine pädagogische Arbeit sehr wichtig.


Beobachtung und Dokumentation

Zu meinem gesetzlich festgeschriebenen Bildungsauftrag in der Kindertagespflege gehört die Beobachtung und Dokumentation.

Das „bewusste“ Beobachten habe ich in den Betreuungsalltag integriert und ich plane ausreichend Zeit für die Beobachtungen sämtlicher Alltagssituationen ein. Die Beobachtungen werden von mir dokumentiert und dienen der Ermittlung von Interessen, Wünschen und Angebotsthemen. Auf Grundlage der Stärken des einzelnen Kindes entwickele ich individuelle Angebote und Projekte. Des Weiteren dienen die Dokumentationen als Anleitung für die Elterngespräche. So bekommen die Eltern sowohl Einblicke in unsere tägliche Arbeit als auch Informationen über den Lernerfolg ihres Kindes.


Ich arbeite mit Foto- und Videoaufnahmen. Fotografien werden dazu genutzt, Erlebtes und Erfahrungen zu reflektieren.



Erziehungspartnerschaften

Um eine erfolgreiche Erziehung und Entwicklung des Tageskindes zu ermöglichen, ist es von Bedeutung, dass die Familie und die Kindertagespflegeperson eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Ich beziehe die Eltern in meine pädagogische Arbeit mit ein, indem ich einen regelmäßigen und partnerschaftlichen Austausch ermögliche.

Durch den intensiven und partnerschaftlichen Austausch entsteht für die Eltern ein guter Einblick in meine pädagogische Arbeit. Zudem können Wünsche, Ideen und Erziehungsziele der Eltern aufgenommen und integriert werden.

Die Basis einer guten Zusammenarbeit sind Vertrauen und Akzeptanz. Auf dieser Grundlage können offene Gespräche stattfinden, durch die eine professionelle Erziehungspartnerschaft entstehen kann. Das Einbeziehen der Eltern schafft die Möglichkeit für die Mitgestaltung des alltäglichen Lebens ihrer Kinder in der Tagespflege.

Regelmäßiger Kontakt zu den Eltern gestaltet sich durch: 

- Elterninformationen durch Briefe, Pinnwand

- Telefongespräche

- Entwicklungsgespräche

- Sommerfest

- Tür- und Angelgespräche


Meine Konzeption ist die Grundlage für meine alltägliche pädagogische Arbeit. Die Entwicklung und Fortschreibung ist ein dynamischer Prozess und somit nie abgeschlossen. Sie dient als Bindeglied der Betreuungspersonen und Kooperations-partner und schafft Transparenz, Vertrauen und Möglichkeiten zur Partizipation. 

Bei der Gestaltung meiner Homepage habe ich bewusst auf Fotos der Tageskinder verzichtet.